Pecherpfad Hölles

InitiatorengruppeInitiatorengruppe des Pecherpfades Hölles

Der Pecherpfad in Hölles wurde von einer privaten Initiatorengruppe 1996 zur Erinnerung an das frühere Handwerk der Harzgewinnung am Waldrand von Hölles errichtet und am 30. August 1998 beim "Pecherfest" feierlich eröffnet, wobei der damalige Wirtschaftsminister Dr. Hannes Farnleitner, der selbst das Pecherhandwerk erlernt hatte, die Eröffnung vornahm.
Die Harzgewinnung in unseren Föhrenwäldern hat eine lange Tradition, die mindestens bis ins 17. Jahrhundert zurückgeht. Allein nach dem 2. Weltkrieg war die Pecherei Ernährungsgrundlage für rund 1.500 Familien in unserer Region. Mehr als 10.000 Familien lebten in den letzten 3 Jahrhunderten im südlichen Niederösterreich von der Pecherei.

Das aus dem Rohharz hergestellte Kolophonium und Terpentinöl wurde in der Lack- und Farbenindustrie ebenso verwendet wie in der Schuhcreme- und Kabelindustrie sowie zur Seifenherstellung.

Ernst Schagl, Pechbaum und PechhäferlInitiator Ernst Schagl, Pechbaum mit Pechhäferl

Wiener Neustadt hatte mit der Firma Furtenbach die größte Harzraffinerie des Landes. Ihre Pecher bearbeiteten in der Blütezeit, das war die Zwischen- und Nachkriegszeit, rund 550.000 Kieferstämme, die einen Jahresertrag von 1.400 Tonnen Rohharz ergaben. Das Neustädter Terpentinöl genoss wegen seiner hervorragenden Qualität sprichwörtlich Weltruf. Doch die Zunahme der chemischen Industrie und Billigimporte aus den damaligen Ostblockländern bereiteten der heimischen Pecherei in den 60er-Jahren ein jähes Ende. Heute sind es in unserer Region nur noch wenige Pecher, die im Nebenerwerb diesem schönen Handwerk nachgehen und durch die hochspezialisierten Produkte vom Pecherhof Hernstein auch weiterhin nachgehen werden.

PecherkapellePecherkapelle

Der Pecherhof Hernstein ist der letzte Harzverwertungsbetrieb in Mitteleuropa und weltweit der einzige, der das Harz von Schwarzföhren und Schwarzkiefern verarbeitet.

Gab es 1960 noch 750.000 Pechbäume, werden heute nur noch rund 1500 Kiefern genutzt. Das Pech wird zu Kosmetika, Pflegeprodukten, altbewährten Hausmitteln wie Saupech-Kolofonium, zum Teil unter Beimengung von ätherischen Duftölen, Bienenwachs oder Weihrauch, verarbeitet. Das Pech ist übrigens nicht schwarz wie in Grimms Märchen (dabei handelte es sich um Holzteer welcher als Nebenprodukt der Köhlerei anfiel und im Volksmund ebenfalls als Pech tituliert wurde), die Kolofonium-Kristalle sind vielmehr goldgelb glänzend und das Balsamöl des abgesetzten Rohharzes wie der Rahm der Milch, nur schöner. Der Pecherpfad in Hölles mit der Pecherkapelle und der Pecherhütte zeigt anhand von Anschauungsobjekten die verschiedenen Arbeitsschritte des Pechens. Und für durstige Wanderer gibt es neben der Pecherhütte ein kleines, mit einem Stein verschlossenes Erdloch, wo immer (oder meistens) ein oder zwei PET-Flaschen mit Trinkwasser gelagert sind. Die Betreiber des Pecherpfades sind Mitglied der Kooperation "abenteuer INDUSTRIE"

Naturschätze des FöhrenwaldesNaturschätze des FöhrenwaldesSeit 2011 ist der Pecherpfad Hölles immaterielles UNESCO-Kulturerbe

Interessantes zu diesem Thema findet man auch auf der Website des Pechermuseums Hernstein

Weiters ist derzeit der Quereinsteiger Robert Rendl aus Waidmannsfeld der einzige hauptberufliche Pecher der Region, der verschiedene Pechprodukte auf Märkten und Messen verkauft.


Businesscards

Kontaktmöglichkeiten


Ernst Schagl +43 664 323 02 37
Gerhold Wöhrer +43 664 333 82 48
Gerhard Schagl +43 676 561 70 54

Verschönerungsverein Hölles - Pecherpfad Initiatorengruppe
2751 Matzendorf, Bahngasse 8
EMail: ernst.schagl@gmx.at, gerhold.woehrer@gmail.com
www: pecherpfad-hoelles.blogspot.com